Im Club wird die Turnierleitung gelegentlich gerufen, weil die Hand einer Spieler:in nicht mit einer davor erhaltenen Auskunft über ein Gebot übereinstimmt, und sich die Spieler dadurch geschädigt fühlen.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, und die Turnierleitung (TL) muss herausfinden, welche zutrifft. Da wäre es natürlich sehr angenehm, wenn alle Paare eine vollständige ausgefüllte Konventionskarte vorweisen könnten. Das ist bei einem Hausturnier weder erforderlich noch üblich.
Die Möglichkeiten sind:
- Die Spieler:in hat das System vergessen und ein falsches Gebot abgegeben. Die Auskunft des Partners über die bestehende Vereinbarung war aber korrekt. Das Ergebnis steht. Es ist nicht strafbar, ein nicht dem System entsprechendes Gebot abzugeben.
- Die Spielerin hat ein dem vereinbarten System entsprechendes Gebot abgegeben, aber die Auskunft des Partners war falsch. Der TL hat was zu tun.
- Die beiden Partner sind sich nicht darüber einig, was sie vereinbart haben, und der TL hat keinen Nachweis, wer recht hat (siehe Konventionskarte). Hier ist auf falsche Auskunft zu entscheiden.
Wenn euer Partner eine falsche Auskunft gibt:
- dürft ihr diese Auskunft während des Lizits nicht korrigieren und euch auch nichts anmerken lassen. Für euch ist das auch unerlaubte Information; Ihr müsst so lizitieren, als ob euer Partner euer Gebot wie vereinbart verstanden hätte – auch wenn euch das nicht leicht fallen sollte. Das gilt im Übrigen auch, wenn euer Partner euer (alert-pflichtiges) Gebot nicht alertiert hat! Und bitte sagt eurem Partner während des Lizits nie “du musst das Alertieren”!
- müsst ihr die Auskunft korrigieren – und zwar in Anwesenheit des Turnierleiters und
- wenn ihr oder euer Partner zum Alleinspieler wird: vor dem Ausspiel;
- wenn ihr zu Gegenspielern werdet: nach dem Ende des Spiels.
Es ist wichtig, sich genau daran zu halten, um größeren Schaden zu vermeiden.
Wenn ihr selbst eine falsche Auskunft gegeben habt, dann habt ihr das aufzuklären, während des Lizits – aber spätestens vor dem Ausspiel. Die TL ist natürlich auch hier zu bemühen. Es kann sein, dass es die Möglichkeit gibt, die letzte Ansage der unschuldigen Seite zu ändern – um größeren Schaden zu vermeiden.